Vor- und Nachteile Agroforstwirtschaft

Agroforstsysteme…

• bieten einen besseren Schutz vor länger anhaltender Trockenheit durch ein verändertes Mikroklima – im Schutz der Bäume verdunstet weniger Wasser.
• erhöhen die Bodenfruchtbarkeit durch stärker geschlossene Nährstoffkreisläufe und Humus-Anreicherung
• leisten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz, da im Holz der Bäume und Sträucher beachtliche Mengen an CO₂ gespeichert werden und zum anderen Nahrung für das Bodenleben bereitgestellt wird, welches eine zentrale Rolle im Humusaufbau spielt und somit ebenso CO₂ im Boden gebunden wird.
• tragen zu einer höheren Ertragsstabilität, besonders bei annuellen Kulturen bei, da das Mikroklima verbessert ist (z.B. Schutz vor Wind und starker Witterung).
• verbessern die flächenbezogene Energiebilanz und die Nährstoffnutzungseffizienz
• leisten einen erheblichen Schutz vor Bodenerosion durch Wind und Wasser – weniger Bodenabtrag durch Starkniederschläge aufgrund von Wurzeln der Bäume und vermehrter Humusauflage.
• benötigen flächenbezogen weniger Dünge- und Pflanzenschutzmittel, da diese in den Gehölzelementen kaum erforderlich sind.
• verbessern die Wasserqualität von Grund- und Oberflächengewässern
• fördern die Artenvielfalt besonders in ausgeräumten Agrarlandschaften, da Strukturen geschaffen werden, die wertvollen Lebensraum für Pflanzen und Tiere darstellen
• erweitern die Produktpalette von landwirtschaftlichen Betrieben, denn durch die Vermarktung von Stamm-, Wert- und/oder Brennholz, Nüssen, Beeren, Obst usw. werden weitere lukrative Einkommensquellen für den Landwirt generiert.
• können einen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung leisten.
• ermöglichen eine bessere saisonale Verteilung von Arbeitsspitzen, da die Bewirtschaftung der Gehölze überwiegend im Winter erfolgt
• bereichern das Landschaftsbild und machen den ländlichen Raum attraktiver

• Höhere Etablierungskosten von Agroforst-Systemen im Vergleich zu annuellen Kulturen
• Höherer Aufwand und höhere Kosten für die Bewirtschaftung
• Langfristige Kapital- und Flächenbindung durch die vergleichsweise langsam wachsenden Gehölze
• In Spezialfällen: Gehölzwurzeln können in bestehende Acker-Drainage-Systeme eindringen und diese zerstören/verstopfen
• Konkurrenz zwischen Gehölzen und Ackerkulturen um Licht, Nährstoffe, Wasser und Wuchsraum mit negativen Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum
• Aber: Durch eine der Flächenanlage vorausgehende, sorgfältige Planung sowie durch eine fachgerechte Anlage und Bewirtschaftung von Agroforstsystemen kann in aller Regel die Mehrzahl der genannten negativen Effekte vermieden oder zumindest auf ein tolerables Maß reduziert werden.